Baugenehmigungen rückläufig

Laut Angabe des statistischen Bundesamtes (Destatis) ist die Zahl der Baugenehmigungen weiterhin rückläufig. Im April 2023 wurden demnach 31,9 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im gleichen Monat des Vorjahres. Besonders stark betroffen waren die genehmigten Einfamilienhäuser, bei denen es im ersten Quartal einen Einbruch um 33,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab.

Noch drastischer war der Rückgang bei den Zweifamilienhäusern, bei denen die Baugenehmigungen sogar um 52,1 Prozent zurückgingen. Auch Mehrfamilienhäuser waren von dieser Entwicklung betroffen, hier gab es einen starken Rückgang um 27,1 Prozent bei den Baugenehmigungen. Diese Zahlen deuten auf anhaltende Herausforderungen im Baugewerbe hin und könnten Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung in den kommenden Monaten fortsetzen wird. 

Der ehemalige IVD-Präsident Schick fordert hier ein schnelleres Handlungsbewusstsein seitens der Regierung.  ,,Den politisch Verantwortlichen ist offenbar noch nicht klar, dass ein ‚Weiter so‘ für sie keine Option ist“. Projektanten werden neben Markterschwernissen wie die Zinslast weiterhin mit komplexen Auflagen gehindert, Wohnraum zu schaffen. Beispielsweise sieht das EU-Gebäudeenergiegesetz (EPBD) vor, emissionsfreie Gebäude (nearly zero-energy-buildings) zu errichten.

Um die neuen und zukünftigen energetischen Mindeststandards zu erreichen und den Wohnungsbau anzukurbeln, ist eine effektivere Förderung dringend erforderlich. Andernfalls wird es zu einem weiteren Rückgang der Bauvorhaben kommen. Es besteht ein Bedarf und der Wille zum Bauen, daher liegt es nun an der Politik, die Wege dafür aufzuzeigen, um sowohl das Wohnungsangebot zu erweitern als auch die Klimaschutzziele zu erreichen.